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Japans Regierungschef besucht koreanischen Präsidenten in Seoul
Japans Ministerpräsident Fumio Kishida hat am Sonntag den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol in Seoul getroffen, um angesichts der wachsenden nuklearen Bedrohung durch Nordkorea die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu vertiefen. Kishida legte zunächst auf dem Nationalfriedhof, wo unter anderem Kriegsveteranen begraben sind, die gegen die japanische Kolonialherrschaft gekämpft hatten, Blumen nieder und führte danach Gespräche mit Yoon, der die Wiederherstellung der Beziehungen zu Japan zu einer der Prioritäten seiner Regierung gemacht hat.
Kishidas Reise ist der erste offizielle Besuch eines japanischen Staatsoberhaupts in Südkorea seit über zehn Jahren. Yoon war seinerseits bereits im März nach Japan gereist.
Die ostasiatischen Nachbarländer - beide wichtige Verbündete der USA - sind seit langem aufgrund ihrer Geschichte zerstritten, vor allem wegen Japans kolonialer Besetzung der koreanischen Halbinsel zwischen 1910 und 1945, während der die Koreaner unter anderem zu Zwangsarbeit genötigt worden waren.
Kishida hatte am Sonntag vor seiner Abreise erklärt, beide Staatsoberhäupter arbeiteten daran, regelmäßige gegenseitige Besuche und Gespräche auf hoher Ebene wieder aufzunehmen, die während eines erbitterten Handelsstreits jahrelang pausiert hatten. Kishida sagte, er freue sich auf einen "ehrlichen Meinungsaustausch" mit Yoon, der auf einer "vertrauensvollen Beziehung" basiere.
Im März hatten Kishida und Yoon in Tokio vereinbart, die gegenseitigen Handelsbeschränkungen aufzuheben und der japanische Ministerpräsident lud Yoon zu einem G7-Treffen in Hiroshima in diesem Monat ein.
Am Abend ist ein Essen in der Präsidentenresidenz geplant, bei dem voraussichtlich koreanisches Barbecue serviert wird. Örtlichen Berichten zufolge soll Yoon sogar persönlich für seinen Gast aus Japan kochen.
E.Hall--AT