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Pilotinnen und Piloten der Lufthansa im Streik
Die Pilotinnen und Piloten der Lufthansa sind am Freitag in einen ganztägigen Streik getreten. Der Ausstand begann offiziell nach Mitternacht, ab dem Morgen fielen die ersten Verbindungen aus. Unter anderem in Frankfurt am Main und München zeigten die Anzeigetafel viele gestrichene LH-Flüge sowohl zu Zielen in Deutschland als auch ins Ausland an.
Wegen des Streiks waren auch schon am Donnerstag einige Flüge gestrichen worden. Die Lufthansa annullierte insgesamt 800 Flüge, betroffen sind etwa 130.000 Passagiere. Der Konzern warnte, dass es auch am Samstag und Sonntag noch zu "einzelnen Flugausfällen oder Verspätungen" kommen könne. Nicht betroffen sind Flüge der Lufthansa-Tochter Eurowings.
Zu der Aktion der Piloten aufgerufen hat die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, sie will im laufenden Tarifstreit ihre Lohnforderungen durchsetzen. Sie hatte in der Nacht zum Donnerstag erklärt, dass die Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber erneut gescheitert seien - und für Freitag zum Streik aufgerufen.
Der Lufthansa dagegen fehlte nach eigenen Angaben "jedes Verständnis" für den Streikaufruf. Der Konzern kritisierte die "massiven Auswirkungen", weil der Streik "in der Hauptrückreisezeit zum Ende der Schulferien in mehreren Bundesländern" stattfindet.
Der Lufthansa zufolge fordert die VC 5,5 Prozent mehr Lohn bis Jahresende und ab Januar 2023 einen weiteren Ausgleich oberhalb der Inflation. Dies bedeute bei einer vorgeschlagenen Laufzeit von zwei Jahren eine Lohnerhöhung um gut 16 Prozent. Zusätzlich verlange die VC eine neue Gehaltstabelle mit höheren Grundvergütungen und mehr Geld für Krankheitstage, Urlaub oder Schulungen. Dies erhöhe die Personalkosten weiter.
Erst Ende Juli hatte die Lufthansa wegen eines Streiks des Bodenpersonals mehr als tausend Flüge annullieren müssen.
A.Ruiz--AT