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Trump heizt Zollstreit mit China an - EU bereitet Gegenzölle vor
US-Präsident Donald Trump hat den Zollstreit mit China weiter angeheizt. Nach Angaben des Weißen Hauses greifen ab Mittwoch für US-Importe aus der Volksrepublik Zölle von insgesamt 104 Prozent. Für die EU werden neue Aufschläge von 20 Prozent fällig, die Europäer bereiten derweil erste Gegenzölle vor. Länder wie Südkorea und Japan streben dagegen "Deals" mit Trump an.
Trump-Sprecherin Karoline Leavitt warf China einen "Fehler" vor, weil Peking nach Trumps Zollankündigungen der vergangenen Woche Aufschläge in gleicher Höhe angekündigt hatte. "Wenn Amerika geschlagen wird, schlägt es härter zurück", betonte sie. Deshalb träten Mittwochfrüh (00.01 Uhr US-Ostküstenzeit, 06.01 Uhr MESZ) Zölle von insgesamt 104 Prozent für China in Kraft.
Der Streit zwischen den USA und China war in den vergangenen Tagen eskaliert. Trump hatte Zölle von zunächst 20 und in der vergangenen Woche von zusätzlich 34 Prozent auf Einfuhren aus China verhängt. Peking reagierte mit Aufschlägen von ebenfalls 34 Prozent, die am Donnerstag wirksam werden. Trump erließ daraufhin zusätzliche Aufschläge von 50 Prozent auf chinesische Produkte - in Summe 104 Prozent.
UN-Generalsekretär António Guterres warnte vor einem Handelskrieg mit dramatischen Folgen für arme Länder. "Niemand gewinnt einen Handelskrieg, alle verlieren", sagte Guterres am UN-Sitz in New York.
Die EU-Länder wollten in Brüssel über Gegenzölle in Höhe von 25 Prozent abstimmen, etwa für Motorräder und Jeans aus den USA. Sie sind eine Reaktion auf die 25-prozentigen Aufschläge für US-Einfuhren von Stahl und Aluminium aus Europa, die Trump bereits Mitte März verhängt hatte.
Der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europaparlament, Bernd Lange (SPD), sagte der Nachrichtenagentur AFP, im schlechtesten Fall werde Trump mit neuen Aufschlägen reagieren. "Das würde einen Rückschlag bedeuten für die Wirtschaft und für die Bemühungen der neuen Bundesregierung", sagte der SPD-Politiker. Er hoffe aber, dass der Präsident sich durch den Druck der EU verhandlungsbereit zeige. Er verwies darauf, dass inzwischen auch US-Republikaner Trumps Zollpolitik kritisieren.
Trump selbst sagte, er arbeite an "maßgeschneiderten Deals" mit einzelnen Handelspartnern. Mit Blick auf Südkorea und Japan zeigte er sich optimistisch, "großartige" Vereinbarungen schließen zu können. Der Präsident wirft den Handelspartnern weltweit vor, die USA "über den Tisch zu ziehen", weil sie mehr Waren und Dienstleistungen in die Vereinigten Staaten ausführen als sie selbst von dort importieren.
Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni kündigte für den 17. April eine Reise nach Washington an. Die Postfaschistin steht Trump nahe, hatte seine neuen Zölle von 20 Prozent für die EU-Länder aber kritisiert. In Kanada greifen ab Mittwoch Aufschläge von 25 Prozent für Automobilimporte aus den USA - eine Reaktion auf frühere Trump-Zölle in gleicher Höhe für Autos und Autoteile.
Angesichts der unsicheren Lage setzte sich die Nervosität an der US-Börse fort. An der Wall Street schlossen alle drei wichtigen Indizes im Minus. Der Dow Jones gab 0,8 Prozent ab, der Nasdaq verlor sogar 2,2 Prozent.
In Europa und Asien hatten sich die Finanzmärkte dagegen zunächst beruhigt. Der Deutsche Aktienindex (Dax) schloss am Dienstag um rund 2,5 Prozent im Plus. Auch die Märkte in Japan und Südkorea verzeichneten wieder Gewinne.
T.Perez--AT