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Busemann: "Leistung muss sich lohnen"
Olympia-Silbermedaillengewinner Frank Busemann sieht fehlenden sportlichen Wettbewerbsgedanken im Jugendalter als fatales Signal. "Wenn man dann liest, dass es im Fußball keine Ergebnisse mehr geben soll und auch im Schulsport keine Einteilung mehr, wer gut und wer schlecht ist. Wofür mache ich das dann?", fragte Busemann im Interview mit Münchner Merkur und tz (Mittwochsausgabe).
Zuletzt hatte die Ankündigung einer Reform der Bundesjugendspiele zum kommenden Schuljahr eine Debatte ausgelöst. Die neuen Vorgaben sehen vor allem in den Grundschulen eine Verschiebung von "Wettkämpfen" mit starren Leistungskriterien hin zu weniger strikt vorgegebenen "Wettbewerben" vor. Busemann hält das Aufweichen von Vergleichbarkeit für wenig sinnvoll.
"Ich mache Sport, um zu gewinnen. Das brauchen wir nicht abschaffen. Man will doch aufs Leben vorbereitet werden. Und das Leben ist hart. Das Leben ist nicht 'Ist doch nicht so schlimm, wenn du Letzter wirst', sondern 'Reiß dir den Hintern auf und gib Gas'. Leistung muss sich lohnen", führte der 48-Jährige aus.
Das Phänomen, dass in Deutschland im Jugendalter oft gute Leistungen wie zuletzt bei der U20-EM in Jerusalem erbracht werden, diese aber nicht bis ins Seniorenalter übertragen werden können, habe in Deutschland mit der allgemeinen Förderung und auch mit Geld zu tun. Dort seien die Unterschiede zwischen Deutschland und etwa den USA gewaltig, wie Busemann am Beispiel des in den Vereinigten Staaten studierenden Zehnkämpfers Leo Neugebauer erklärte.
"Leo hat in Amerika das große Glück, und das ist der grundsätzliche Unterschied zu unserem System, dass du mit Sport da wirklich was erreichen kannst. Du bekommst ein Stipendium, und neben dem Sport beste Aussichten auf den Einstieg ins Berufsleben. Hier musst du eben schauen, wie du deinen Sport finanzierst", sagte der frühere Zehnkämpfer: "Der Sport ist hier immer nur so ein Abfallprodukt."
M.King--AT