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Hamas: Netanjahu "opfert" Geiseln im Gazastreifen
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgeworfen, mit der geplanten Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen die dort festgehaltenen Geiseln zu "opfern". "Netanjahus Pläne, die Aggression zu eskalieren, bestätigen zweifelsfrei seinen Wunsch, die Gefangenen loszuwerden und sie in Verfolgung seiner persönlichen Interessen und seiner extremistischen ideologischen Agenda zu opfern", erklärte die Hamas am Donnerstag.
Netanjahu hatte zuvor im US-Nachrichtensender Fox News bestätigt, dass er den gesamten Gazastreifen unter israelische Kontrolle bringen will. "Wir wollen ihn nicht behalten. Wir wollen eine Sicherheitszone haben", sagte Netanjahu. Mit dem weiteren Vorgehen im Gazakrieg befasste sich am Donnerstagabend laut Medienberichten das israelische Sicherheitskabinett.
Israelische Medien hatten unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, dass Netanjahu um eine Ausweitung des Militäreinsatzes ersuchen wolle. Dies umfasse auch dicht besiedelte Gebiete wie die Stadt Gaza, in denen mutmaßlich Geiseln festgehalten werden.
Den Berichten zufolge zielt der dem Sicherheitskabinett vorgelegte Plan darauf ab, die Hamas endgültig zu zerschlagen und sie unter Druck zu setzen, die seit fast zwei Jahren in ihrer Gewalt verbliebenen 49 Geiseln freizulassen. Mindestens 27 der Geiseln sind nach Angaben der israelischen Armee bereits tot.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1210 Menschen getötet, 251 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Israel geht seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bislang mehr als 61.200 Menschen getötet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig bestätigen, werden aber von den Vereinten Nationen als belastbar eingestuft.
Y.Baker--AT