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Iranischer Regisseur Jafar Panahi erhält Goldene Palme für besten Film
Der iranische Regisseur und Dissident Jafar Panahi ist beim Filmfestival in Cannes am Samstag für seinen Film "Ein einfacher Unfall" mit der Goldenen Palme geehrt worden. Der Film, den Panahi heimlich in seiner Heimat gedreht hatte, hatte bei seiner Premiere in Cannes acht Minuten lang Beifall erhalten. Er galt als Favorit für die Goldene Palme.
"Ein einfacher Unfall" handelt von fünf ehemaligen politischen Gefangenen, die ihrem mutmaßlichen Folterer begegnen. Für seinen Film ließ sich der 64-jährige Panahi von seinen eigenen Haftaufenthalten im Iran inspirieren.
Panahi war es zum ersten Mal seit 15 Jahren gelungen, persönlich in Cannes zu erscheinen. Die iranischen Behörden hatten ihm lange die Ausreise aus dem Land verweigert.
Panahis Film ist eine deutliche Kritik an den Verhältnissen im Iran. "Am Ende macht der Film deutlich, dass es letztlich ein strukturelles Problem ist. Das Problem liegt bei der Regierung und nicht bei den Leuten, die im System gefangen sind", sagte Panahi im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.
"Es geht darum, wie wir die Zukunft des Landes gestalten", sagte er. "Kommen wir irgendwann dorthin, wo niemand uns vorschreibt, was wir anzuziehen haben, was wir gestalten, was wir essen? (…) Niemand hat das Recht, dies zu bestimmen", fügte er hinzu. Er hoffe und vertraue darauf, dass es irgendwann so kommen werde.
Er hoffe auch, "mit ganz normalen Menschen im Iran im Kino zu sitzen und diesen Film zu sehen", sagte er. Die iranische Regierung habe immer Wege gefunden, Filmemacher von ihrer Arbeit abzuhalten. Aber diese hätten auch immer Wege gefunden, es dennoch zu tun. "Das Wichtigste ist, immer weiter zu machen", erklärte er.
H.Thompson--AT