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Franko-libanesischer Schriftsteller Maalouf ist neuer Chef der Académie Française
Der franko-libanesische Schriftsteller Amin Maalouf ist der neue Vorsitzende der Académie Française. Die Mitglieder der Akademie für die Pflege der französischen Sprache wählten den 74-Jährigen zum Nachfolger der im August gestorbenen Hélène Carrère d'Encausse, der ersten Frau auf diesem Posten, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Kreisen der Académie in Paris erfuhr.
Maalouf hatte für seinen Roman "Der Felsen des Tanios" 1993 den wichtigsten französischen Literaturpreis, den Prix Goncourt, erhalten. Auf Deutsch erschienen von ihm neben anderen Werken "Die Häfen der Levante" und "Samarkand". In dem Sachbuch "Der Heilige Krieg der Barbaren" schilderte der in Beirut aufgewachsene Maalouf die Kreuzzüge aus arabischer Sicht.
Maalouf setzte sich gegen den 71-jährigen Schriftsteller und Ex-Diplomaten Jean-Christophe Rufin durch. Rufin hatte 2001 den Prix Goncourt für sein Buch "Rouge Brésil" erhalten. Er hatte Maalouf kürzlich als seinen "Bruder" bezeichnet.
Die im 17. Jahrhundert gegründete Académie Française bemüht sich um die Vereinheitlichung und Pflege der französischen Sprache. Sie gibt unter anderem Wörterbücher heraus und sucht passende französische Begriffe, um Anglizismen zu vermeiden.
Die Académie hat derzeit 35 Mitglieder, unter ihnen lediglich sieben Frauen. Fünf Plätze sind unbesetzt. Die Mitglieder werden "Die Unsterblichen" genannt, was auf die Inschrift "Zur Unsterblichkeit!" in ihrem Siegel zurückgeht.
H.Romero--AT