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Verkehrsverbünde: Neun-Euro-Ticket war "sehr erfolgreich"
Der Verband der deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) hat sich in einer ersten Bilanz zufrieden mit dem Neun-Euro-Ticket gezeigt. "Das Ticket war sehr erfolgreich und es lohnt, sich über die Fortsetzung Gedanken zu machen", sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff am Montag in Berlin. Es seien insgesamt rund 52 Millionen Tickets verkauft worden; weitere zehn Millionen seien an Menschen gegangen, die ohnehin schon ein Abonnement für ein Monatsticket hatten.
Wolff präsentierte am Montag Zwischenergebnisse einer Studie, bei der wöchentlich 6000 Menschen ab 14 Jahren zu dem Ticket befragt worden waren - über den gesamten Aktionszeitraum von Juni bis August flossen 78.000 Befragungen ein. Eine wesentliche Erkenntnis sei, "dass wir viele Umsteiger haben", sagte Wolff.
Dem VDV zufolge wurden zehn Prozent der Fahrten mit dem Neun-Euro-Ticket für eine Strecke genutzt, die sonst mit dem Auto gefahren worden wäre. Insgesamt liege der Anteil der aus anderen Verkehrsmitteln verlagerten Fahrten bei 17 Prozent. Die Menge an eingespartem Treibhausgas schätzt der VDV auf 1,8 Millionen Tonnen.
Wolff wies zugleich darauf hin, dass Menschen auf dem Land das Ticket oft nicht verwenden konnten. Der Hauptgrund, der von Menschen auf dem Land für den Nicht-Kauf des Fahrscheins genannt wurde, war demnach mit 37 Prozent der "fehlende Nutzungsanlass". Dies zeige, dass man Preis und Qualität des Öffentlichen Personennahverkehrs (VDV) "dringend zusammen diskutieren" müsse, sagte Wolff.
Die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz der Länder, die Bremer Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne), sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz, es habe "einen echten Run" auf das Neun-Euro-Ticket gegeben. Viele Menschen hätten wegen dieses Angebots erstmals den ÖPNV genutzt. "Das ist erstmal ein Erfolg." Letztlich sei es aber nur ein wirklicher Erfolg, "wenn es dann auch eine Nachfolgeregelung gibt". Andernfalls wäre das Ticket nur "eine schöne Ferienaktion" gewesen.
Die Nachfolgeregelung könne aber "nicht alleine auf die Länder abgewälzt werden", forderte Schaefer ein finanzielles Engagement des Bundes. Sie erwarte von Seiten der Bundesregierung entsprechende Vorschläge - von dort komme bisher "nur eine Blockadehaltung".
Das Neun-Euro-Ticket hatte für Juni, Juli und August für jeweils neun Euro Monatsgebühr die Fahrt in allen öffentlichen Nahverkehrsmitteln in Deutschland ermöglicht. Der Fahrschein war eine von mehreren Maßnahmen der Bundesregierung zur Entlastung der Verbraucherinnen und Verbraucher angesichts der hohen Energiepreise.
Th.Gonzalez--AT