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Unsicherheit wegen Trumps Attacke gegen Fed-Chef Powell treibt Goldpreis
US-Präsident Donald Trump hat mit seiner erneuten Verbalattacke gegen den Chef der US-Zentralbank, Jerome Powell, für weitere Unsicherheit an den Märkten gesorgt. In der Folge stieg der Goldpreis am Dienstag weiter und knackte kurzzeitig die Rekordmarke von gut 3500 Dollar pro Unze. Der Dollar stagnierte, nachdem er am Montag im Vergleich zum Euro auf den niedrigsten Stand seit November 2021 gefallen war.
Der Goldpreis erreichte am Dienstagmorgen kurzzeitig den Rekordwert von 3500,10 Dollar pro Unze, bevor er wieder etwas zurückging. Gegen Mittag lag der Wert 0,96 Prozent im Plus. "Gold ist der einzige echte sichere Hafen, seit der Dollar angeschlagen ist und US-Staatsanleihen fallen", erklärtet Neil Wilson, Analyst bei der Saxobank.
Im Zuge des von Trump angezettelten Handelskonflikts mit Zöllen auf viele Einfuhren in die USA hat der Goldpreis in den vergangenen Wochen bereits massiv zugelegt - seit Januar um mehr als 33 Prozent. Die Aussichten für die US-Wirtschaft trübten sich wegen der Zölle ein, zudem könnten sie die Inflation anheizen. Gold dient in diesem Fall als Absicherung.
Hinzu kommt nun die Unsicherheit wegen Trumps Fehde mit Powell. Der Fed-Chef hatte mehrfach gewarnt, die von Trump verhängten Zölle gegen weltweite Handelspartner könnten zu höheren Preisen und einem niedrigeren Wirtschaftswachstum in den USA führen. Für eine Leitzinssenkung sei es aber noch zu früh.
Am Montag bezeichnete der US-Präsident den Zentralbanker in einem Eintrag im Onlinenetzwerk Truth Social als "Loser" - einen Verlierer - und drängte ihn zum wiederholten Male, die Leitzinsen sofort zu senken. Eine Entlassung des Zentralbankchefs durch den Präsidenten wäre ein beispielloser Schritt.
In den USA reagierten Anleger am Montag mit Verkäufen; die wichtigsten drei Börsenindizes schlossen im Minus. Der Kurs des Dollar gegenüber dem Euro und gegenüber dem japanischen Yen sank. "Der Mangel an Gewissheit treibt die Anleger direkt in die Arme traditioneller sicherer Anlagen, wobei sowohl Gold als auch der japanische Yen von dem Drama profitieren", erklärte Matt Britzman, Analyst bei Hargreaves Lansdown.
"Sollte Powell entlassen werden, wäre die erste Reaktion ein enormer Schub an Volatilität auf den Finanzmärkten und die dramatischste Flucht aus US-Anlagen, die man sich vorstellen kann", erklärte Michael Brown vom Online-Broker Pepperstone. "Die Aktienkurse würden deutlich sinken, die Staatsanleihen auf breiter Front verkauft werden und der Dollar abstürzen."
K.Hill--AT