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Hilfsorganisationen schlagen vor G7-Ministertreffen Alarm wegen Schuldenkrise
Angesichts der bevorstehenden G7-Ministertreffen in Deutschland fordern Hilfsorganisationen dringend einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Erde. Auch eine globale Strategie zur Pandemievorsorge und ein langfristig angelegter Plan gegen den Hunger zählen zu den Forderungen der Entwicklungsexperten. Ab Mittwoch treffen sich die Finanzminister und die Entwicklungsminister der G7-Gruppe in Bonn und Berlin, ab Donnerstag tagen die G7-Gesundheitsminister in Berlin.
In der G7-Gruppe sind die sieben großen westlichen Industrieländer versammelt, Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz inne. Die Hilfsorganisation Oxfam forderte die G7-Finanzminister am Dienstag auf, unter anderem "durch Schuldenerlass und höhere Entwicklungsausgaben" für finanzielle Entlastung in den armen Ländern zu sorgen.
"Pandemie und Klimakrise haben die ohnehin dramatische Ungleichheit weltweit noch verschärft", warnte Tobias Hauschild von Oxfam. "Hinzu kommt nun der Krieg in der Ukraine, der in manchen Ländern Grundnahrungsmittel fast unerschwinglich macht."
Mit Blick auf die Corona-Pandemie forderte Oxfam, dass "die G7-Staaten alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Produktion und Versorgung mit Impfstoffen und Therapeutika zu erleichtern und zu diversifizieren". Dazu gehöre die Freigabe von Patenten.
Auch die Hilfsorganisation ONE Deutschland sorgt sich wegen der steigenden Schuldenlast in vielen armen Staaten. "Die G-7-Finanzminister müssen Schuldenerleichterungen für die ärmeren Länder in die Wege leiten", forderte ONE-Direktor Stephan Exo-Kreischer. Allein 23 Ländern in Afrika drohe der Staatsbankrott.
Die G7-Entwicklungsminister müssten das Welternährungsprogramm stärker unterstützen, damit es besser gerüstet sei im Kampf gegen die gegenwärtige Ernährungskrise, forderte ONE. Die G7-Gesundheitsminister wiederum müssten eine Strategie entwickeln, um die nächste Pandemie zu verhindern.
"Wenn die G7 im Angesicht von Corona-Pandemie, Wirtschafts- und Schuldenkrise sowie Hungersnot in Afrika nicht liefern, dann muss die Frage erlaubt sein, warum sie sich überhaupt treffen", erklärte Exo-Kreischer.
Die katholische Entwicklungsorganisation Misereor schloss sich den Forderungen nach Schuldenerlass an. "Die ohnehin prekäre Finanzierung der öffentlichen Hand hat sich vielerorts dramatisch zugespitzt", mahnte Klaus Schilder, Experte für Entwicklungsfinanzierung bei Misereor. "135 von 148 Ländern weltweit sind kritisch verschuldet, mehr als drei Mal so viele wie vor der Corona-Pandemie."
Misereor forderte die G7-Entwicklungsminister zu raschem Handeln auf - "denn ohne Schuldenerlasse fehlen die Finanzmittel, um in Klimaschutz und den Kampf gegen Corona und andere Krankheiten zu investieren."
N.Mitchell--AT