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Hertha-Präsident: "Die Revolution hat schon begonnen"
Präsident Kay Bernstein vom Bundesliga-Absteiger Hertha BSC sieht den Umsturz des "korrupten Systems" Fußball als unausweichlich an. "Die Revolution hat schon begonnen", sagte der frühere Hertha-Ultra im Interview mit n-tv.de. "Wir brauchen neue Regeln für einen nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Fußball. Die gelten dann für alle. Keine Hinterzimmer mehr."
Der Fall des Hertha-Investors Lars Windhorst habe ihm die Augen geöffnet, sagte Bernstein: "Mir wurde klar, dass ich in einem Kreislauf gelandet bin, in dem es um sehr viel Geld geht, der zum Teil auch nicht fair spielt. Es ist ein korruptes System." Das bezog der 54-Jährige ausdrücklich auch auf die Verbände.
Bernstein fordert beispielsweise eine Minimierung der Abhängigkeit von TV-Geldern. Die zu Beginn der Corona-Pandemie verkündete neue Demut gebe es nicht, "weil das System noch nicht implodiert ist, weil es um lebenserhaltende Maßnahmen geht, darum, irgendwie weiterzumachen. Niemand setzt den Fußball einmal auf Notbetrieb und schaut, was wir brauchen."
Bernstein brachte erneut das Thema Gehaltsobergrenze zur Sprache, Umverteilung, eine Rückkehr zur Kern-Anstoßzeit am Samstag um 15.30 Uhr und Maßnahmen gegen ausufernde Beraterhonorare: mehr Verantwortung, weniger Fokus auf Wirtschaftlichkeit. Hertha sei selbst mit seinen Hunderten verschwendeten Investorenmillionen ein mahnendes Beispiel.
Im März 2023 ist die Investmentfirma 777 Partners bei der schwer angeschlagenen Hertha eingestiegen. Das Unternehmen hält 78,8 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH und Co. KGaA.
K.Hill--AT