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Eröffnungsplädoyers in Prozess gegen Rapper "Diddy" Combs erwartet
Im Prozess gegen den US-Rapper Sean "Diddy" Combs wegen sexueller Gewalt werden am Montag die Eröffnungsplädoyers erwartet. Dem 55-Jährigen werden zahlreiche Sexualstraftaten bis hin zur Vergewaltigung vorgeworfen. Der Rapper und Produzent weist alle Vorwürfe zurück.
Die Staatsanwaltschaft wirft Combs vor, Frauen und Männer sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sex-Partys genötigt zu haben. Seine Verteidiger argumentierten dagegen vor Prozessbeginn, sämtliche sexuellen Kontakte ihres Mandanten seien einvernehmlich gewesen und hätten zu dessen Lebensstil als "Swinger" mit häufig wechselnden Sexualpartnern gehört.
Vor Beginn der Eröffnungsplädoyers soll am Montag zunächst die Auswahl der Geschworenen abgeschlossen werden. Der Vorsitzende Richter Arun Subramanian hatte diese wegen der Sorge verschoben, dass Kandidaten über das Wochenende "kalte Füße" bekommen könnten. Bereits in der vergangenen Woche waren die potenziellen Geschworenen auf ihre Fähigkeit hin überprüft worden, unvoreingenommen Aussagen von Hip-Hop-Musikern, Sexarbeiterinnen und Drogennutzern verfolgen zu können.
Die Geschworenen in dem Prozess bleiben anonym. Sie werden nicht unter Aufsicht gestellt und müssen damit selbst dafür sorgen, sich von der Berichterstattung über das aufsehenerregende Verfahren in den Medien sowie von Kommentaren dazu in Onlinediensten fernzuhalten, um nicht in ihrer Urteilsfindung beeinflusst zu werden.
Wichtigste Zeugin in dem Prozess dürfte Combs' Ex-Freundin Casandra "Cassie" Ventura sein, die den Musiker 2023 wegen jahrelanger Misshandlungen und Vergewaltigung verklagt hatte. Beide einigten sich kurz darauf auf einen außergerichtlichen Vergleich, seither reichten jedoch zahlreiche weitere Frauen und auch Männer Klagen gegen den Rapper ein. Im September 2024 wurde Combs festgenommen und sitzt seither in Haft.
Der Prozess in New York soll voraussichtlich etwa acht bis zehn Wochen dauern, im Falle eines Schuldspruches droht dem Rapper lebenslange Haft.
M.O.Allen--AT