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EZB: Leitzinserhöhung könnte Druck auf verschuldete Unternehmen und Staaten erhöhen
Die sich abzeichnende Erhöhung der Leitzinsen könnte laut der Europäischen Zentralbank (EZB) den finanziellen Druck auf verschuldete Staaten und Unternehmen in der Eurozone erhöhen. "Hohe Refinanzierungskosten belasten hoch verschuldete Unternehmen und Staaten zusätzlich", schrieb die EZB in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Bericht über die finanzielle Stabilität im Euroraum. Vor dem Hintergrund hoher Inflationsraten aufgrund des Ukraine-Kriegs plant die EZB eine erste Leitzinserhöhung im dritten Quartal.
Höhere Energie- und Rohstoffpreise trieben die Inflation in die Höhe und verlangsamten die wirtschaftlich Erholung nach der Corona-Pandemie, warnte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos. "Die größte Gefahr für die finanzielle Stabilität in der Eurozone geht jedoch von makroökonomischen Faktoren aus", erklärte Guindos weiter. "Eine Zinserhöhung bringt auch Risiken mit sich, insbesondere wenn zugrundeliegende Wachstumsdynamiken eher verhalten sind", hieß es in dem Bericht weiter.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte in einem am Montag veröffentlichten Blog-Beitrag angekündigt, dass der Bereich der Negativzinsen "voraussichtlich zum Ende des dritten Quartals" verlassen werden könne. In einem ersten Schritt rechnet Lagarde mit einem Ende der EZB-Anleihekäufe "sehr früh im dritten Quartal". Dieser Schritt werde es dem EZB-Rat voraussichtlich ermöglichen, bei seinem Treffen am 21. Juli eine Zinserhöhung zu beschließen, schrieb Lagarde.
W.Nelson--AT