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Entlastungspakete helfen vor allem Haushalten mit geringen und mittleren Einkommen
Die Entlastungspakete der Bundesregierung mit einem Gesamtvolumen von rund 30 Milliarden Euro sorgen einer aktuelle Studie zufolge bei Haushalten mit niedrigen und mittleren Einkommen für eine deutliche Entlastung. "Gleichwohl bleibt bei etlichen Haushalten eine spürbare Lücke", erklärte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung am Montag. Laut der IMK-Studie müssen insbesondere Rentnerinnen und Rentner die höheren Energiekosten größtenteils alleine tragen.
Die Forscher des IMK errechneten die finanziellen Auswirkungen der Entlastungspakete für eine Reihe von Musterhaushalten. Aufgrund der hohen Inflation, die insbesondere durch die deutlich gestiegenen Energiepreise nach oben getrieben wird, hat die Ampel-Koalition eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. Dazu gehören eine Erhöhung der Steuerfreibeträge, eine Energiepreispauschale für Erwerbstätige, ein Familienzuschuss und eine Absenkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe.
Die Entlastungen seien "insofern sozial ausgewogen, als dass insbesondere bei Haushalten mit geringen und mittleren Einkommen und speziell bei Familien ein besonders hoher Anteil der Mehrausgaben für Energie ausgeglichen" werde, erklärten das IMK. Eine Familie mit zwei erwerbstätigen Erwachsenen, zwei Kindern und einem niedrigen Einkommen zwischen 2000 und 2600 Euro könne bei den Energiekosten beispielsweise um 90 Prozent entlastet werden. Bei einem mittleren Einkommen von 3600 bis 5000 Euro betrage die Entlastung 77 Prozent.
Deutlich geringer fällt die Entlastung demnach aus, wenn nur ein Familienmitglied erwerbstätig ist: Bei einem Einkommen von 2600 bis 3600 Euro belaufe sich die Entlastung auf 59 Prozent, Alleinerziehende mit einem Einkommen von 2000 bis 2600 Euro würden um 70 Prozent entlastet. Grund für die geringere Entlastung sei, dass die Energiepreispauschale nur an Erwerbstätige ausgezahlt werde. Familien mit nur einem Erwerbstätigen würden deshalb weniger stark entlastet.
Rentnerinnen und Rentner müssen laut Studie einen Großteil der Mehrkosten alleine tragen. Auch sie profitierten zwar von Maßnahmen wie der Abschaffung der EEG-Umlage oder den niedrigeren Spritpreisen. Diese seien aber im Vergleich zu den Entlastungen durch Pauschalzahlungen und Einkommenssteueränderungen eher gering, ein alleinstehender Mensch im Ruhestand mit einem Einkommen von unter 900 Euro werde somit um lediglich neun Prozent entlastet.
"Hier sollte die Regierung noch einmal überlegen, ob nicht etwa bei Rentnerinnen und Rentnern noch einmal nachgelegt werden muss", erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. Zwar würden die Renten im laufenden Jahr steigen. Dies gleiche aber die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht aus.
L.Adams--AT