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Präsidentschafts- und Parlamentswahl in der Türkei begonnen
In der Türkei hat am Sonntagmorgen die mit Spannung erwartete Präsidentschafts- und Parlamentswahl begonnen. Schon vor der Öffnung der Wahllokale bildeten sich in Istanbul und Ankara teilweise lange Schlangen. Der seit 20 Jahren - zunächst als Ministerpräsident und seit 2014 als Präsident - regierende islamisch-konservative Staatschef Recep Tayyip Erdogan könnte abgewählt werden. Sein Herausforderer, der Sozialdemokrat Kemal Kilicdaroglu, liegt mit einem Bündnis aus sechs Oppositionsparteien in den Umfragen vor Erdogan.
Die Opposition will bei einem Wahlsieg mit dem zunehmend autoritären Kurs von Erdogan brechen. Kilicdaroglu hat eine Rückkehr zur Demokratie versprochen, politische Gefangene will er nach einem Machtwechsel freilassen.
"Wir alle haben die Demokratie vermisst", sagte Kilicdaroglu, nachdem er am Sonntagmorgen in einem Wahllokal in Ankara seine Stimme abgegeben hatte. "So Gott will, wird der Frühling in dieses Land kommen", fügte der 74-Jährige hinzu.
Erdogan sagte nach der Stimmabgabe, er hoffe auf ein gutes Wahlergebnis für die Zukunft der Türkei. "Ich hoffe bei Gott, dass das Ergebnis nach Abschluss der Auszählung heute Abend gut für die Zukunft unseres Landes und die türkische Demokratie ist", sagte der 69-Jährige.
Rund 64 Millionen Wahlberechtigte sind bis 17.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) zur Stimmabgabe aufgerufen. Neuer Präsident wird, wer im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommt. Schafft dies keiner der Kandidaten, treten die zwei Bestplatzierten am 28. Mai in einer Stichwahl gegeneinander an.
R.Chavez--AT