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Gewalt in Nahost dauert trotz Vermittlungsbemühungen an
In Israel und den Palästinensergebieten dauert die Gewalt trotz ägyptischer Vermittlungsbemühungen um eine Waffenruhe an. Israels Armee flog nach einer vergleichsweise ruhigen Nacht am Samstag erneut Luftangriffe im Gazastreifen, militante Palästinenser feuerten Raketen auf Israel ab. Im Bemühen um ein Ende der Gewalteskalation hatte Ägypten nach Angaben aus Palästinenserkreisen zuvor einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe vorgelegt.
Die Luftangriffe am Samstagmorgen trafen unbewohnte Gebiete des dichtbesiedelten Gazastreifens, wie Augenzeugen berichteten. In angrenzenden Teilen Israels heulten die Alarmsirenen. Das palästinensische Gesundheitsministerium hatte kurz zuvor den Tod von zwei 19 und 32 Jahre alten Männern bei einem Einsatz der israelischen Armee in einen Flüchtlingslager in Nablus im besetzten Westjordanland bekanntgegeben.
Die israelische Armee sprach von einem "Anti-Terror-Einsatz" gegen militante Palästinenser, die Angriffe auf Soldaten geplant hätten. Bewaffnete Angreifer hätten auf die Soldaten geschossen. Die Soldaten hätten mit scharfer Munition zurückgeschossen und zwei "Terroristen" getroffen. Nach Angaben der im Westjordanland regierenden Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gehörten die beiden Männer den Al-Aksa-Brigaden an, dem bewaffnetem Arm der Fatah.
Die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern war am Dienstag erneut aufgeflammt, nachdem drei ranghohe Mitglieder der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad bei israelischen Luftangriffen getötet worden waren. Bei Luftangriffen im Gazastreifen und Raketenangriffen aus dem Palästinensergebiet starben seitdem mindestens 33 Palästinenser und ein Israelin.
Ägypten versucht zu vermitten und legte den Konfliktparteien am Freitagabend einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe vor. Die palästinensische Seite werde diesen prüfen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Palästinenserkreisen. Ägypten warte zudem auf eine Antwort Israels. Das israelische Fernsehen berichtete, der Regierung sei ein "verbesserter" ägyptischer Vorschlag für eine Waffenruhe unterbreitet worden.
Das US-Außenministerium bekräftigte "die Notwendigkeit, zu einer Waffenstillstandsvereinbarung zu kommen", um weitere zivile Opfer zu verhindern.
Seit dem Tod eines ranghohen Vertreters des Islamischen Dschihad in israelischer Haft ist die Lage in der Region extrem angespannt. Der 45-jährige Häftling Chader Adnan war Anfang Mai nach einem monatelangen Hungerstreik gestorben. Der Islamische Dschihad, der enge Verbindungen zum Iran hat, ist im Gazastreifen stark vertreten. Die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Gruppe nutzt das Palästinensergebiet immer wieder für Raketenangriffe auf Israel.
A.Ruiz--AT