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US-Abgeordneter Santos stimmt Vergleich in brasilianischem Betrugsfall zu
Der skandalumwitterte republikanische US-Kongressabgeordnete George Santos hat sich in einem Betrugsfall in Brasilien auf einen außergerichtlichen Vergleich eingelassen. Der diese Woche in den USA angeklagte Santos habe gestanden, 2008 in dem südamerikanischen Land ein gestohlenes Scheckbuch benutzt zu haben, erklärte ein brasilianischen Gericht am Freitag. Demnach willigte der US-Politiker ein, rund 24.000 Real (etwa 4500 Euro) Strafe und Schadenersatz zu zahlen, um strafrechtlichen Ermittlungen zu entgehen.
Dem 34-Jährigen mit brasilianischen Wurzeln wird vorgeworfen, 2008 mit dem gestohlenen Scheckbuch in einem Bekleidungsgeschäft im Bundesstaat Rio de Janeiro Waren im Wert von umgerechnet rund 640 Euro gekauft zu haben. Der wegen zahlreicher Lügen in seinem Lebenslauf in Verruf geratene Santos soll das Scheckbuch eines verstorbenen älteren Mannes gestohlen und es für seine Einkäufe genutzt haben.
In dem Vergleich verpflichtete Santos sich nun, 10.000 Real Strafe sowie eine inflationsangepasste Entschädigung in Höhe von 14.121 Real an den Ladenbesitzer zu zahlen, wie eine Sprecherin des Strafgerichts in Niterói der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Der US-Politiker hat nun einen Monat Zeit, die Bedingungen zu erfüllen. An der Gerichtsanhörung in Brasilien nahm Santos per Videoschaltung teil.
Der Fall war zunächst auf Eis gelegt worden, weil die Ermittler Santos nicht ausfindig machen konnten. Die Staatsanwaltschaft nahm die Anklage dann wieder auf, nachdem der Politiker im vergangenen Jahr in das US-Repräsentantenhaus gewählt worden war und seine Adresse ermittelt werden konnte.
In den USA werden Santos laut Bundesstaatsanwaltschaft in 13 Anklagepunkten Betrug, Geldwäsche, ein Diebstahl öffentlicher Gelder und falsche Angaben gegenüber dem Repräsentantenhaus zur Last gelegt. Santos plädierte bei einem ersten Gerichtstermin in Central Islip auf Long Island im US-Bundesstaat New York am Mittwoch auf nicht schuldig und wurde gegen eine Kaution von 500.000 Dollar freigelassen.
G.P.Martin--AT