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Bericht: Pariser Louvre-Museum hat nicht genug in Sicherheit investiert
Knapp drei Wochen nach dem Kronjuwelen-Diebstahl im Pariser Louvre hat der französische Rechnungshof die Sicherheitsvorkehrungen des Museums scharf kritisiert. Das Museum habe in den vergangenen Jahren eher auf öffentlichkeitswirksame Aktionen gesetzt, als in die Sicherheit zu investieren, heißt es in dem am Donnerstag in Paris vorgestellten Bericht.
"Der Diebstahl der Kronjuwelen ist ein starkes Alarmsignal für die viel zu langsame Renovierung der Sicherheitseinrichtungen des Museums", sagte der Präsident des Rechnungshofs, Pierre Moscovici. Die Investitionen in den Schutz der Kunstwerke seien jedoch unerlässlich, um den dauerhaften Betrieb des Museums sicherzustellen.
Moscovici verwies auf eine Sicherheitsprüfung zwischen 2015 und 2017, die auf zahlreiche Missstände aufmerksam gemacht hatte. Die damals ausgesprochenen Empfehlungen seien jedoch noch immer nicht umgesetzt worden.
Der Bericht des Rechnungshofes, der in Teilen schon vorab veröffentlicht worden war, umfasst den Zeitraum zwischen 2018 und 2024. In dieser Zeit habe das Museum nur etwa drei Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen ausgegeben - erforderlich seien insgesamt 83 Millionen Euro.
Für die Instandhaltung gab das Museum etwa 27 Millionen Euro aus, für Restaurierungsarbeiten waren es 60 Millionen Euro. Für die Anschaffung von Kunstwerken hingegen standen den Angaben zufolge 105 Millionen Euro zur Verfügung. Die Museumsleitung habe "falsche Prioritäten" gesetzt, resümiert der Rechnungshof.
Der Louvre erklärte, den meisten Empfehlungen des Berichtes Folge leisten zu wollen. Im vergangenen Jahr besuchten etwa neun Millionen Menschen das Museum, davon 80 Prozent aus dem Ausland.
Der Rechnungshof äußerte sich auch zu den Plänen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, das Museum tiefgreifend umzugestalten. Demnach soll das Museum unter anderem einen neuen Eingang bekommen, da die Glaspyramide im Hof des Louvre den Besucherzahlen nicht mehr gewachsen ist. Zudem soll die Mona Lisa von Leonardo da Vinci in einem eigenen Raum ausgestellt werden, der auch unabhängig vom Rest des Museums besucht werden kann.
Nach Einschätzung des Rechnungshofes werden die geplanten Umbauten mindestens 1,1 Milliarden Euro kosten, deutlich mehr als die bis zu 800 Millionen, die der Elysée-Palast bislang veranschlagt hatte.
Die bei dem Louvre-Diebstahl entwendeten Kronjuwelen im Materialwert von 88 Millionen Euro sind bislang weiter unauffindbar. Derzeit sind drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 34 und 39 Jahren in Untersuchungshaft. Die Männer sollen direkt an dem Diebstahl beteiligt gewesen sei, die Frau ist die Partnerin eines von ihnen.
Zwei der Männer sind bereits wegen früherer Diebstähle vorbestraft. Sie gehören nach Angaben der Staatsanwaltschaft jedoch nicht zu international organisierten Banden. Nach einem vierten Verdächtigen und möglichen Auftraggebern wird weiter gefahndet.
Die Einbecher waren am 19. Oktober mit Hilfe eines Lastenaufzugs durch ein Fenster in die erste Etage des berühmten Museums gelangt. Dort brachen sie eine Vitrine auf und stahlen mehrere Diademe, Ketten und Ohrringe, die zu den französischen Kronjuwelen zählen. Sie entkamen über den Lastenaufzug und auf Motorrollern. Auf der Flucht verloren sie eine Krone.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen wird wegen Bandendiebstahls und Bildung einer kriminellen Vereinigung.
H.Romero--AT